Ärmel hoch und durch.

Share

Wie bereits ausführlich in unseren ersten Publikationen deklariert, war und ist es kein Anliegen von .standpunkt Haltungsjournalismus zu betreiben. Vielmehr sehen wir unsere Aufgabe in der inhaltlichen Aufbereitung von fachspezifischen Grundlagen zur individuellen Meinungsbildung. Die Multikausalität nahezu aller Lebensbereiche wird unseres Erachtens in nahezu allen Medienpublikationen nicht (mehr) dargestellt und begründet. Diese Tatsache war und ist Kernantrieb unseres Unterfangens gewesen. 

Vor mittlerweile 14 Monaten begannen wir mit unserer Präsentationsserie zur Aufarbeitung epidemiologsicher, virologischer und immunologischer Grundlagen. Im Kontext der Impfung kamen wir redaktionell jedoch zum Schluss, dass die vorhandenen Studien und Datensätze keine validen Schlüsse über deren epid. Auswirkungen zulassen. Aufgrund dessen hat unser Team entschieden, zu diesem Thema keine spezifischen Inhalte zu produzieren. 

Zum folgenden Artikel möchten wir jedoch erwähnen, dass wir überdurchschnittlich frequent mit persönlichen Einschätzungen, anstelle von klar wissenschaftlichen Positionen operieren müssen. 

Kapitel 1: Epidemiologie 

Auch wir waren der Hoffnung, ja auch der Meinung (Anfang 2021), dass die Immunisierung durch die verfügbaren Impfstoffe zu einer relevanten Eindämmung des Infektions- und Krankheitsgeschehens beitragen kann. Vorweg: Das tun diese auch – jedoch in einem weit niedrigeren und vor allem kürzeren Zeitraum als erhofft. 

An erster Stelle möchten wir nochmals die epidemiologischen Grundlagen in Erinnerung rufen (HIT – siehe Videobeitrag vom Mai 2020): 

Wir erinnern uns, dass (Atemwegs-)Infektionskrankheiten nach deren Auftreten in der Bevölkerung eine Prävalenz aufbauen, bis diese die sog. HIT (Herd Immunity Treshold) erreichen. Nach Erreichen dieses Schwellenwertes kommt es unweigerlich zum endemischen Verhalten (d.h. jährlich werden gewisse Teile der Bevölkerung erneut empfänglich und bauen eine wiederholte Immunität auf). Die mathematische Formel zur Berechnung der HIT lautet: HIT = 1 – 1/R0.

Die Basisreproduktionszahl R(0) definiert, wieviel Menschen von einer infektiösen Person angesteckt werden. Interdisziplinäre Parameter nehmen Einfluss auf diese Größe (Sozialkontakte, Settings, Viruslast, Saisonalität, Immunitätsstatus usw.)

Das bisherige (ebenso aktuelle) Narrativ geht in Mitteleuropa nach wie vor davon aus, dass die gesetzten Mitigationsmaßnahmen weitgehend Einfluss auf die R(0) nahmen. Mehrere Studien konnten bereits methodisch hochwertig aufzeigen, dass der Einfluss dieser Maßnahmen leider wesentlich limitierter war, als in der Bevölkerung wahrgenommen und von der Politik kommuniziert. Das vermutlich eindrücklichste empirische Beispiel dafür ist die Betrachtung folgender Chart.

*Der Vergleich der populationsangepassten Sterbefälle der Ländergruppe (AT & GER mit SWE & SUI)

Obwohl AT & GER mit mehreren Lockdowns, Zutrittsbeschränkungen, Ausreisetestungen uvm. wesentlich restriktiver agierten als SUI & SWE, lässt sich weder die Wirksamkeit einzelner Maßnahmen, noch eine gesamte Wirksamkeit daraus ableiten. (Addendum: Gerne wird am Beispiel Sweden die Bevölkerungsdichte als Argument erwähnt – dieser Parameter ist aus unserer Sicht nicht korrekt, da die Populationsdichte in SWE sogar höher ist, als in unseren Ländern – Stockholm hat mit London die höchste Pop. Density Europas). Beispiele dieser Art lassen sich mit unzähligen Beispielen aufzeigen.

Daraus resultierend lag die Hoffnung somit beim Impfstoff zur Senkung der R(0) und somit zur Erreichung des endemischen Zustands mit niedrigerem Health Impact. 

Kapitel 2: Mutationen

An dieser Stelle müssen wir jedoch nochmals ein zusätzliches Kapitel anfügen, um den Einfluss und die Dynamik von auftretenden Mutationen auf das Infektionsgeschehen zu berücksichtigen. 

Spannenderweise trat die Debatte mit Beginn der Impfkampagne zusehends ins Rampenlicht. Zur Jahreswende 20/21 wurden jedoch bereits mehr als 4000 Varianten von SARS Cov-2 sequenziert. Eine saubere Übersicht können Sie auf www.gisaid.org einsehen. Die WHO definierte auf Basis virologischer Grundlagenarbeiten primär die sog. Delta Variante als „variant of concern“. Epidemiologische Modellierungen vor dem Hintergrund von virologischen Laborarbeiten wiesen auf eine erhöhte Transmissionsfähigkeit hin. Ähnlich der stochastischen Defizite zu Beginn einer Infektionsdynamik (Hinweis auf Video 02) besteht auch in der Modellierung von Varianten im Zeitraum unkonstanter Sequenzierung ein sehr hoher Konfidenzintervall. Ohne tiefer in die Thematik einzutauchen, zeigen aktuelle Studien sehr schön auf, dass die Delta Variante gegenüber der Alpha Variante keine höhere Secondary Attack Rate aufweisen (Studie 1, 2). 

Daraus lässt sich nicht ableiten, dass die aktuellen Varianten infektiöser oder gar wesentlich infektiöser sind. 

Ad: Ja ich weiß, dass einige Leser sich hier sehr verwundern werden. Mit den in diesem Beitrag postulierten Inhalten (Mitigationseffekt, Kontagiösität, Varianten) publizieren wir Informationen, die das allgemeine Narrativ kontakarieren. Bedenken Sie, dass wir diese Inhalte nach bestem Wissen und Gewissen, absolut sorgfältig und erst nach hoher Sicherheit aufgenommen haben. Übernehmen Sie auch, wenn auch plausibel dargestellt, nicht einfach unserer Inhalte. Wir laden Sie ein, sich selbst ein Bild über den wissenschaftlichen Stand zu machen. Sie werden Publikationen und Aussagen zu gegensätzlichen Haltungen finden und müssen methodisch bewerten, empirisch beobachten und falsifizieren, was plausibler erscheint. Ein üblicher Prozess sämtlicher Wissenschaften. Leider jedoch definitiv etwas, was sowohl in der Debatte, wie auch in der Medienlandschaft komplett abgeschafft wurde. 

Kapitel 3: Epidemiologie der Impfung

Nun zum eigentlichen Kernelement dieses Artikels: Die Wirksamkeit der Impfung. 

Wie bereits erwähnt, hatten auch wir die große Hoffnung, dass die Impfung tatsächlich dem pandemischen Verhalten von SARS Cov-2 ein Ende bereitet und wir fortan endemische Wellen beobachten werden. 

Es ist festzuhalten, dass diese Hoffnung natürlich sehr optimistisch war. Die Wirksamkeit von klassischen Impfungen, welche eine IGg Immunantwort (Antikörper im Blut) auslösen, bringt mehrere Limitierungen mit sich. Einerseits kann nur eine Senkung der Viruslast in den oberen Atemwegen (IGa Antikörper) das Infektionsgeschehen maßgeblich senken. Die aktuellen Impfstoffe induzieren keinerlei IGa Immunantwort. Deshalb limitiert diese Tatsache aus epid. Sicht das Wirksamkeitsprofil in gewisser Hinsicht. An dieser Stelle kommen jedoch klinische Parameter zu tragen, die aufgrund der Komplexizität nicht Bestandteil dieses Artikels sein können.

Nun denn, mit fortlaufendem Impffortschritt im Frühjahr, welches unweigerlich mit sinkenden Infektionszahlen verbunden ist, wurde (primär aus polit. Gründen) überschießende Wirksamkeit für die Impfungen postuliert. Es wurden sogar einige Studien publiziert, welche keinerlei weitere Korrelate berücksichtigten und sämtliche Effekte ausschließlich auf die Impfung zurückführten.

Ohne weitere Ausschweifungen zu machen, zählt zum Stand heute (Ende Oktober 2021) nun die aktuelle Wirkung der Impfung. 

Dazu gilt es drei Parameter anzuschauen: Infektionsgeschehen, Hospitalisierungen und Sterbegeschehen.

Einfluss auf das Infektionsgeschehen:

Wie bereits erwähnt, stellt die immun. Problematik der fehlenden IGa Antikörper hierbei eine logische Konsequenz dar. Zu diesem Themenkomplex ist die Studienlage sogar glasklar. Infizierte Geimpfte tragen (gewisse statistische Bandbreite) die gleiche Viruslast wie ungeimpfte Personen. Einzelne Studien (Minderheit jedoch) kommen zum Entschluss, dass die Viruslast sich schneller abbauen könnte. Was grundsätzlich positiv wäre und auch immun. plausibel erscheint, hat jedoch epidemiologisch vermutlich kaum einen Nutzen, da symptomatische Personen (ab einem gewissen Punkt) sich unweigerlich aus dem gesellschaftlichen Leben zurückziehen (müssen) und somit nicht mehr zum Infektionsgeschehen relevant beitragen. Dahingegen eventuell geimpfte Personen (sofern häufiger asymptomatisch – unklare Studienlage) länger zum Infektionsgeschehen beitragen. (Hierbei ist auch die Berücksichtigung des Testregimes relevant.)

Die obige Konsequenz wurde aus den Studien jedoch nie gezogen, stattdessen mussten wir bis zur Erhebung von „Real World“ Daten warten. Die wahrscheinlich fundiertesten Daten diesbezüglich lassen sich aus dem wöchentlichen Vaccine Survailance Reports aus England entnehmen. 

Neben der hohen Datenqualität stellt auch die Tatsache, dass sämtliche Einschränkungen aufgehoben wurden, eine bessere Ausgangssituation zur Datenerhebung dar. (*Die erhobenen Daten in AT z.B. werden durch die Tatsache, dass die Testfrequenz bei Ungeimpften signifikant höher ist, maßgeblich verfälscht – dieser Effekt tritt in England ebenfalls, aber weitaus geringer auf).

Über die längere Beobachtung der Survaillance Berichte stellte sich klar heraus, dass der Anteil an sog. „Impfdurchbrüchen“ signifikant anstieg. 

Einerseits ist auch hier eine gewisse stochastische Dynamik zu berücksichtigen (mit steigender Impfquote werden natürlich höhere Anteile an Impfdurchbrüchen beobachtet), jedoch lässt sich über den zeitlichen Verlauf daraus trotzdem ein starker Rückgang der Wirksamkeit ableiten. „Schön“ zu sehen ist dies beim aktuellen Report (KW43) dadurch, dass umso länger die Alterskohorte geimpft wurde, umso höher der Anteil an Impfdurchbrüchen ist. So z.B. beträgt der Anteil an Impfdurchbrüchen bei >80-Jährigen aktuell unglaubliche 93%!! (Impfquote in dieser Altersgruppe liegt bei 90,4%.)

Aber auch in der Altergruppe 50-59 liegt der Anteil bei 94,84%! (Impfquote: ca. 82%). 

Was bedeutet das? 

In Anbetracht der Studienlage zur Infektiösität bei einer Durchbruchsinfektion ist klar, dass wir sehr valide davon ausgehen müssen, dass geimpfte Personen maßgeblich zum Infektionsgeschehen beitragen. 

Die Impfung macht trotzdem Sinn!

Aus diesen Daten abzuleiten, dass die Impfung nicht sinnvoll, ja sogar schädlich ist, ist nicht korrekt. Wenn wir uns das Hosp.- und Sterbegeschehen anschauen und daraus die individuellen Risiken ableiten, so lässt sich eine Senkung des Sterberisikos der Impfung um Faktor 2-4 ableiten. 

Wenn auch hier, aufgrund der Tatsache, dass bei geimpften Personen, welche aufgrund anderer med. Ursachen hospitalisiert werden und versterben, davon auszugehen ist, dass ein gewisses Underreporting stattfindet, lässt sich doch eine signifikante Wirksamkeit aufzeigen.

Kapitel  4: Ärmel hoch und durch.

Ganz so einfach ist es leider nicht. Um an dieser Stelle eine korrekte Strategie abzuleiten, müssen wir uns die bekannte und absolut valide Altersstratifizierung ansehen: (Datenquelle ist das epid. Monitoring der AGES Stand: 01.10.21) 

Unter 5-Jährige: 12.745 positiv Getestete, 0 Todesfälle, CFR = 0
5 bis 14-Jährige: 85.833 positiv Getestete, 3 Todesfälle, CFR = 0,003%
15 bis 24-Jährige: 133.234 positiv Getestete, 9 Todesfälle, CFR = 0,007%
25 bis 34-Jährige: 140.995 positiv Getestete, 24 Todesfälle, CFR = 0,017%
35 bis 44-Jährige: 130.519 positiv Getestete, 39 Todesfälle, CFR = 0,03%
45 bis 54-Jährige: 140.470 positiv Getestete, 197 Todesfälle, CFR = 0,14%
55 bis 64-Jährige: 104.548 positiv Getestete, 673 Todesfälle, CFR = 0,64%
65 bis 74-Jährige: 51.084 positiv Getestete, 1.644 Todesfälle, CFR = 3,2%
75 bis 84-Jährige: 39.745 positiv Getestete, 3.781 Todesfälle, CFR = 9,5%
Über 84-Jährige: 23.537 positiv Getestete, 4.797 Todesfälle, CFR = 20,4%
 
Daraus resultiert z.B. eine Differenz des Sterberisikos eines 15-24-Jährigen im Verhältnis zu einer 84-jährigen Person von Faktor 2914!! Das bedeutet, vor dem Hintergrund der Daten aus England, dass selbst einer Senkung um Faktor 2,224 das Risiko immer noch mind. um Faktor 1310 höher liegt. (Bei Berücksichtigung von Vorerkrankungsprävalenz nochmal wesentlich höher,)
 
Wir sprechen hier über Bandbreiten, welche die allerbesten Therapien um Dimensionen nicht erreichen können. 
 
Addendum: Uns ist bewusst, dass wir hier die komplette Betrachtung des Risikoprofils der Impfstoffe komplett ausklammern. Nach dem aktuellen Stand ist uns sowohl aus Studien, Reportingsystemen (adrreports, VAERS,…) bewusst, dass die Impfung ebenfalls ein Risikoprofil aufweist. Jedoch sind diese Daten aus unserer Sicht nicht valide, nicht standarisiert und unvollständig. Aufgrund dessen ist eine klassische Berechnung des Kosten/Nutzenprofils sehr schwer möglich und allenfalls stark fehlerbehaftet. Aufgrund dessen kann diese Berechnung nicht für die gesamte Bevölkerung ausgeführt werden.

Die sukzessive natürliche Immunisierung ist unaufhaltsam.

Ja, leider. Es sind nicht nur sämtliche Maßnahmen in ihrer Wirksamkeit sehr limitiert, sondern auch die Eindämmung der Infektionen durch Impfungen somit nicht erfolgreich. Die Tatsache, dass wir nun mehr oder weniger die Infektionsdynamik von SARS Cov-2 akzeptieren müssen, verlangt eigentlich eine wesentlich breitere Herangehensweise. 

Der beste infektiologische Zugang wäre vermutlich eine wesentlich spätere Impfung der Risikogruppen gewesen (oder eine Auffrischungsimpfung vor 1-2 Monaten). An diesem Punkt mittels Verordnungen sich die jüngere Bevölkerung zum „Impfziel“ zu machen, ist nicht zielführend. Weder das Sterbe- noch das Hospitalisierungsgeschehen wird dadurch signifikant beeinflusst. 

In einem ganzheitlichen Zugang wäre natürlich die Berücksichtigung weiterer Kollateralschäden notwendig gewesen. Vor dem Hintergrund der starken Risikostratifizierung wäre ein effizienter und risikogruppen-fokussierter Ansatz (ähnlich der postulierten Great Barrington Declaration) vermutlich die wirksamste Strategie. Nicht nur in deren epidemiologischen Wirksamkeit, sondern speziell unter Berücksichtigung der psychosozialen, demokratischen und auch wirtschaftlichen Kollateralschäden. 

Aus unserer Sicht stellen sich die letzten 21 Monate seit Auftreten von SARS Cov-2 interdisziplinär katastrophal dar.

Die inhaltliche Ausrichtung des maximalen Mitigationsprinzips, der maximalen Impfquote und auch der maximalen Eingriffe ist jedoch politisch und auch psychologisch durchaus verständlich. Die nahezu vollständige Eliminierung der Debattenkultur, des wissenschaftlichen Diskurses, ja sogar der parlamentarischen Handhabung, schafften jedoch unweigerlich jeglichen Handlungsspielraum ab. 

Da die aktuellen politischen Maßnahmen aus unserer Sicht epidemiologisch nicht zielführend sind, möchten wir nicht zur Ablehnung dessen, sondern vielmehr zur Erweiterung dieser motivieren. Schützen Sie Risikogruppen in Ihrem Umfeld selbständig und unabhängig deren Impfstatus. Limitieren Sie Risikokontakte mit vulnerablen Gruppen, achten Sie auf Hygienestandarts und genauso wichtig: Achten Sie auf sich selbst, genießen Sie die Momente mit Familie und Freunde, genießen Sie die Umwelt, ernähren Sie sich gut und bleiben Sie positiv eingestellt. 

Ihre Unterstützung sichert unseren Fortbestand.





Unser Webauftritt verarbeitet für den vollen Funktionsumfang Daten. Dafür möchten wir Ihre Zustimmung. Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen