Diplomatie ohne Empathie…

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Aller Anfang… 

Im Kontext der momentan allgegenwärtigen Ukraine Krise beobachten wir nicht nur eine militärischer, sondern eine eklatante Eskalation der Sprache.  Von allen Seiten. Ohne an dieser Stelle die Legitimation einzelner Standpunkte zur Bewerten ist eine möglichst differenzierte und umfassende Analyse der Gesamtsituation adressiert. 

An dieser Stelle möchte wir genau dies tun und zu diesem Zweck etwas zurück in die „kürzere“ Geschichte dieser Region schauen.

Ukraine währen des 2 WK...

Wie so vieles in Europa waren auch der von Deutschland geführte Krieg ein prägendes Ereignis in der kürzeren Geschichte der Ukraine. Neben Polen war leider auch die Ukraine einer der Hauptschauplätze des 2ten Weltkrieges. Es ist an dieser Stelle unmöglich die Komplexitität sämtlicher Vorgänge in dieser Zeit abzubilden – deshalb laden wir jeden ein, sich diese Zeit genauer anzuschauen. Relevant für den weiteren Verlauf möge aber die Tatsache sein, dass sich durch und auch nach der Besatzung bzw. Befreiuung der Ukraine durch die rote Armee große und schlagkräftige rechtsnationale Gruppierungen bilden. Deren Einfluss und Relevanz wird in der darauffolgenden Geschichte nochmals eine große Rolle spielen. Zentrale Figur spielt der nationalistische Politiker Stephan Bandera

Kurz zusammgefasst wurden große Teile der Westukraine von deutschen Truppen im September 1939 belagert und übernommen. Die Verhältnis in den ebenfalls jetzt relevanten Regionen in der Ostukraine stellte sich durch Partisanenwiderstände mit russischer Unterstützung bereits etwas schwieriger dar. 

Ungeachtet dessen wurde im Oktober 1944 die Ukraine von der deutschen Besatzung durch die rote Armee befreit. Zurück blieben wie in allen Kriegsschauplätzen unterschiedlichste radikale Bewegungen. Die angesprochenen rechtsnationalen Gruppierungen, liberalere Gruppierung und stark russisch geprägte Volksgruppierungen, gerade im Osten. 

Nach dem 2 WK…

Die Verwerfungen durch die Deutsche Besatzung, und vermutlich viele Entwicklungen vor dieser Zeit prägten die Geschichte nach der Befreiung sehr stark. 

nnenpolitisch wurde gegen die national gesinnten Ukrainer, welche Autonomiebestrebungen verfolgten und sich vor allem im Westen des Landes aufhielten sowie gegen die Unierte Kirche, vorgegangen. So wurden Letztere zur Aufkündigung der Anerkennung des Papstes als deren kirchliches Oberhaupt gezwungen. Deren Gläubige unterstanden nunmehr der Russisch-Orthodoxen Kirche, konnten aber weiter im Untergrund operieren.[46]

Neben diesen Maßnahmen, die sich unmittelbar gegen die Bevölkerung richteten, gab es noch ab 1946 Kampagnen des Zentralkomitees gegen den „bürgerlichen ukrainischen Nationalismus“ sowie gegen „die feindliche bürgerlich-nationale Ideologie“. Dies betraf vorrangig die Intellektuellen, also Historiker, Komponisten, Literaturwissenschafter sowie Schriftsteller und gegen diese wurde vorgegangen. Das Ziel dieser Aktionen war die Einschüchterung, Gleichschaltung und teilweise bewusste Inkaufnahme der Vernichtung dieser Bevölkerungsgruppe. So wurden circa 10.000 Angehörige dieser Eliten, die auch Juden betraf, verhaftet und nach Sibirien deportiert. Viele von ihnen fielen den neuerlichen stalinistischen Säuberungen zum Opfer.[47] Ebenso wurde an Stelle des Sowjetpatriotismus ein alleiniger russischer Nationalismus gesetzt, wodurch das im Westen des Landes in der Zwischenkriegszeit langsam herausgebildete ukrainische Nationalbewusstsein nicht Fuß fassen konnte. Dies gipfelte in einer Lobpreisung des „großen russischen Volkes“ und der Unterricht war ausschließlich in der Grundschule ukrainischsprachig.[48]

Als deutlich schwieriger und fühlbar offensichtlicher war der Kampf gegen die Ukrainische Aufständische Armee (UPA), deren Anzahl mehrere Zehntausend Mann umfasste. Diese war auch nach dem Kriegsende weiterhin im Westen des Landes aktiv und es wurden Sabotageakte sowie Attentate auf Funktionäre der Sowjetunion durchgeführt, wodurch Tausende zu Tode kamen.[49] Diese massiven Probleme für die Sowjetunion konnten auch nicht schnell gelöst werden, weil diese Organisation auf die Hilfe der ukrainischen Zivilbevölkerung zählen konnte. Dadurch konnte sich der Widerstand in den galizischen sowie in den karpatischen Wäldern erfolgreich halten und weiterhin gegen die Sowjetunion vorgegangen werden. Schließlich gelang es ab 1948 nachhaltig diesen Widerstand zu brechen.[50] Hierfür waren auch „Umsiedlungsaktionen“ hilfreich. So wurden ein Jahr zuvor die Lemken, die eine Volksgruppe der in Polen, genauer gesagt in den Karpaten lebenden Ukrainer bezeichnete und in etwa 150.000 Personen waren, deportiert. Damit war den im Untergrund operierenden ukrainischen Partisanen ein wichtiger Rückhalt entzogen worden.[51] Außerdem fiel 1950 im Widerstandskampf der Kommandeur der UPA Roman Schuchewytsch, womit die Partisanen weiter geschwächt wurden. Dennoch konnten sich die Auseinandersetzungen noch einige Jahre fortsetzen. Somit waren zwar die meisten Ukrainer in einem Staat vereint, aber dennoch nicht frei.

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